Die dreidimensionale Skoliosetherapie ist eine spezielle Behandlung von Wirbelsäulenverkrümmungen bei Kindern und Jugendlichen. Aber auch bei Erwachsenen kann diese Therapieform noch hilfreich sein und eine Verschlechterung verhindern.
Wie wird behandelt:
● Verkürzte Muskulatur (in der Koncavität) wird aktiv u. passiv gedehnt
● Abgeschwächte Muskeln (in der Konvexität) werden aktiv trainiert
● durch spezielle Atemübungen werden bestimmte Thoraxbereiche geöffnet
● Eigenübungen für Zuhause werden erarbeitet und einstudiert
● es wird versucht, die Verkrümmung der Wirbelsäule durch
eine dreidimensionale Korrektur in verschiedenen
Lagen (z.B. Sitz, Stand) auszugleichen
Beachten Sie die Haltung ihres Kindes:
Oft sind es die Kleinigkeiten, bei denen uns auffällt, dass unsere Kinder mit ihrem Rücken den Anforderungen des täglichen Lebens nicht gewachsen sind. "Sitz doch gerade!" – "Laß dich nicht so hängen" – wem sind diese Worte nicht schon einmal über die Lippen gegangen. Das war es dann auch. Konsequenzen? Oft Keine!
Die Wirbelsäule, eine der empfindlichsten Knochenstrukturen unseres Körpers, zeigt sehr häufig krankhafte Veränderungen, die ohne Behandlung zu Spätschäden führen können. Die Seitwärtsverbiegung der Wirbelsäule (Skoliose) ist aus fachorthopädischer Sicht die folgenschwerste Veränderung.
Viele Kinder sind von dieser Erkrankung betroffen, meistens ohne es selbst zu wissen, denn der Schmerz fehlt. Ursachen der Skoliose sind angeborene Erkrankungen, die zu einer schiefen Haltung der Kinder führen. Diese Tatsache wird durch außenstehende Personen eher erkannt als durch die Eltern selber, da der tägliche Kontakt für die "kleinen Veränderungen" blind macht. Der Bekleidungseinkauf mit "unterschiedlich langen Hosenbeinen" ist ein erstes Anzeichen.
Die Skoliose führt zu einer einseitigen Belastung der Wirbelsäule. Erst beim Erwachsenen stellen sich die Folgen ein, Belastungsschmerzen im Beruf, beim Sport oder schon bei den alltäglichen Dingen des Lebens.
Damit es nicht soweit kommt und Spätschäden vermieden werden, ist die Früherkennung das wesentliche orthopädische Ziel. Je früher die Erkrankung erkannt wird, um so besser und einfacher ist sie zu behandeln. Man sollte wissen: Skoliosen sind während des Wachstums gut zu therapieren – mit Abschluß des Wachstums ist die Verkrümmung kaum noch zu verändern!
Durch eine gezielte orthopädische Untersuchungund evtl. durch eine Röntgenaufnahme wird der Verlauf der Wirbelsäule bestimmt.
Die Therapie richtet sich nach der Ausprägung der Skoliose und wird im wesentlichen durch 2 Säulen getragen:
1. Aktiver Aufbau (Krankengymnastik)
2. Passive Unterstützung/Korrektur (Korsettversorgung).
Über 90% der Skoliosen lassen sich alleine durch gezielte Gymnastik therapieren. Korsettversorgungen oder Operationen sind nur bei einem sehr ausgeprägten Befund notwendig.
Eltern sind gefordert, Ihre Kinder während der Schulzeit , besonders in den Wachstumsphasen, regelmäßig untersuchen zu lassen.
Lassen Sie ihr Kind in folgenden Fällen immer so früh wie möglich gezielt untersuchen:
● Wirbelsäulenveränderungen oder Skoliose sind in der Familie bekannt
● Auffälligkeiten bei der Haltung der Kinder (Sitzhaltung, Badewanne, Sport)
● Wirbelsäulenschmerzen in Ruhe oder Belastung (Schule)
Die Skoliosetherapie ist eine verordnungsfähige Kassenleistung
(im Rahmen der Krankengymnastik)